„Wer, wie, was? Der, die, das! Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!” Das Lied der Sesamstraße ist im kinder museum frankfurt Programm, denn tatsächlich gibt es hier „1000 tolle Sachen˝ – nicht nur zu sehen, sondern auch und vor allem zum Ausprobieren. „Wir sind das älteste Kindermuseum in Deutschland und verstehen uns als Museum für alle˝, erklärt Museumsleiterin Susanne Gesser das Konzept der 1972 gegründeten Einrichtung, die mit ihrem interaktiven Ansatz damals ein absolutes Novum in der Museumslandschaft war. „Unsere Ausstellungen knüpfen stets an die Lebenswelten der jungen Besucher an und lassen viel Freiraum für eigenes Forschen und Experimentieren an authentischen Objekten˝, sagt Susanne Gesser. So findet man beispielsweise in der aktuellen Ausstellung „Schrift: stellen& Zeichen: setzen” ein altes Schulpult mit Schreibfeder und Tinte, wo man seine kalligraphischen Fähigkeiten unter Beweis stellen kann oder man dreidimensionale Skulpturen auf der Buchstabenbau-stelle bauen kann. Wer schon immer mal wissen wollte, wie das traditionsreiche Druckhandwerk die schriftliche Kommunikation revolutionierte, sieht hier übrigens nicht nur authentische Objekte, sondern darf sich selbst im Handsatz als Drucker versuchen und eigene Texte erstellen.
Zusätzlich zu den Ausstellungen gibt es verschiedene interaktive Werkstätten. „Hier kann man etwa selbst Papier oder Schmuck herstellen oder an einem Radioworkshop teilnehmen, so dass Erkenntnisgewinn und Spaß kein Gegensatz sind˝, so die Museumsleiterin. Übrigens wird das kinder museum frankfurt im Herbst kommenden Jahres seinen zentralen Standort in der Zwischenebene an der Hauptwache wieder verlassen. Dorthin war die Einrichtung im Jahr 2008 gezogen, als die Sanierungs- und Neubauarbeiten am Historischen Museum begannen, wo das kinder museum frankfurt ebenfalls angesiedelt war und pünktlich zu seinem 45. Geburtstag im Jahr 2017 auch wieder beheimatet sein wird. „Im Bernusbau werden wir dann auf drei Ebenen im Saalhof sichtbar werden”, freut sich Susanne Gesser. Auf zwei Etagen werden insgesamt zehn Kreativwerkstätten und historische Räume eingerichtet, darunter natürlich auch der bei den jungen Besuchern besonders beliebte „Kolonialwarenladen” oder die „Urgroßelternküche”. Neu hinzu kommt eine historische Drogerie aus dem 19. Jahrhundert, eine großzügige Schenkung der Firma Wella. Ganz besonders freut sich die Museumsleiterin schon auf das „Forscherlabor”: „Hier können sich unsere Besucher dann ganz pragmatisch mit den Forschungsschwerpunkten berühmter Frankfurter Persönlichkeiten wie Maria Sybilla Merian, Paul Ehrlich oder Johann Christian Senckenberg beschäftigen”.